DGD Lungenklinik Hemer zum Tag des Lungenkrebses am 1. August – Herausforderungen und Fortschritte

Jul 30, 2024

Zum internationalen Tag des Lungenkrebses am 1. August bietet sich für die DGD Lungenklinik Hemer eine Gelegenheit, die Herausforderungen und Fortschritte in der Behandlung dieser schwerwiegenden Erkrankung näher zu betrachten. Lungenkrebs war früher eine nur schwer zu behandelnde, oft tödlich verlaufende Tumorerkrankung. Auch heute liegt noch in fast der Hälfte der Fälle bei Diagnose ein fortgeschrittenes, weil metastasiertes Krankheitsstadium vor, womit eine komplette Heilung nicht mehr möglich ist.
Erfreuliche Entwicklungen in der Therapie
Dennoch haben sich für diese fortgeschrittenen Erkrankungsstadien in den letzten Jahren erfreuliche prognoseverbessernde Entwicklungen ergeben. Besonders die Immuntherapie, häufig in Kombination mit Chemotherapie, und zielgerichtete Medikamente haben sich als äußerst effektiv erwiesen. Ein Großteil der betroffenen Patientinnen und Patienten, auch im metastasierten Stadium, können heute in einen chronischen Verlauf mit meist guter Lebensqualität überführt werden.
Privatdozent Dr. Karsten Schulmann, Leitender Arzt der Onkologie und Leiter des Lungenkrebszentrums an der Lungenklinik, erklärt: „Auch bei frühen, operativ behandelbaren Erkrankungsstadien kann die Anwendung der Immuntherapie in Kombination mit Chemotherapie die Therapieerfolge maßgeblich verbessern – auch schon vor einer Operation.“ In bis zu einem Viertel der Fälle werden nach einer operativen Entfernung des Tumors (Tumorresektion) keine lebenden Tumorzellen mehr gefunden, was ein Ausdruck eines exzellenten Therapieansprechens ist.
Früherkennung durch Screening-Programme
Bei allen therapeutischen Erfolgen innerhalb der letzten drei Jahrzehnte ist es für die Langzeitprognose von entscheidendem Vorteil, das Lungenkarzinom in einem frühen, kurativ behandelbaren Stadium zu erkennen. Denn nur im Frühstadium ist eine vollständige Heilung möglich.
Die Früherkennung des Lungenkarzinoms durch ein Lungenkrebs-Screening-Programm ist auf dem Weg, verzögert sich bislang jedoch durch politisch-bürokratische Detailarbeit. Als leitende Ärzte des Lungenkrebszentrums an der Lungenklinik hoffen PD Dr. Stefan Welter und PD Dr. Karsten Schulmann, dass durch das Lungenkrebs-Screening bei vielen Menschen eine Tumorerkrankung im ganz frühen Stadium erkannt und dann durch eine alleinige Operation dauerhaft geheilt werden kann.
Prävention bleibt entscheidend
„Noch besser ist es natürlich, die Entwicklung eines Lungenkarzinoms zu vermeiden, also Prävention zu betreiben“, appelliert Privatdozent Dr. Michael Westhoff, Chefarzt der Pneumologie und Ärztlicher Direktor. Als wichtigste Maßnahme zur Prävention rät er eindringlich, nie zu rauchen oder das Rauchen umgehend einzustellen. Rauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs um das 24-fache. In der Europäischen Union sind damit etwa 85 Prozent der Lungenkrebstodesfälle auf das Rauchen zurückzuführen. Auch die Nutzung von E-Zigaretten und das sogenannte ‚Vapen‘ führen zu einem deutlich erhöhten Lungenkrebsrisiko. Die Chefärzte der Lungenklinik machen sich stark für den Schutz von Kindern und Jugendlichen: „Wir fordern ein klares politisches Bekenntnis zu intensiveren Präventions- und Aufklärungskampagnen sowie wirksame Maßnahmen, um den Zugang zu Tabakprodukten und den Konsum zu erschweren.“
Mit Rückblick auf die letzten 30 Jahre ziehen die Chefärzte der Hemeraner Lungenfachklink ein Fazit: Die Therapie des manifesten Lungenkarzinoms hat sich durch hervorragende medikamentöse und strahlentherapeutische Entwicklungen sowie risikoärmere und schonendere operative Verfahren enorm gesteigert, was die Prognose für die Patienten erheblich verbessert. Ein langfristig gesundes Leben kann jedoch nur durch Prävention – das Vermeiden bzw. Einstellen des Rauchens – und Früherkennung erreicht werden.
So fasst Privatdozent Dr. Stefan Welter, Chefarzt der Thoraxchirurgie und Leiter des Lungenkrebszentrums an der Lungenklinik zusammen: „In der DGD Lungenklinik Hemer ist das gesamte Behandlungsteam von Ärzten, Pflege- und Funktionskräften, Therapeuten sowie psycho-sozialen Diensten mit dem Thema Lungenkrebs bestens vertraut. Neueste medizinische Erkenntnisse, Studienergebnisse und Therapiemöglichkeiten werden umgehend in die Behandlungsalgorithmen integriert. Davon profitieren unsere Patientinnen und Patienten in allen Tumorstadien.“

 

Zum Foto: Die Chefärzte der DGD Lungenklinik Hemer machen sich stark für die Prävention und Früherkennung von Lungenkrebs; v.l. Dr. med. Michael Stoller (Chefarzt Anästhesiologie & Operative Intensivmedizin), Dr. med. Franz Stanzel (Chefarzt Pneumologie), Dr. med. Nicole-Sophie Consdorf (Chefärztin Strahlentherapie), PD Dr. med. Stefan Welter (Chefarzt Thoraxchirurgie), PD Dr. med. Karsten Schulmann (Leitender Arzt Onkologie), Dr. med. Peter Bach (Chefarzt Radiologie), PD Dr. med. Michael Westhoff (Chefarzt Pneumologie & Ärztlicher Direktor); im Bild fehlt Prof. Dr. med. Anke Reinacher-Schick (Chefärztin Onkologie & Onkologische Palliativmedizin) (Foto: Anja Haak, DGD Lungenklinik Hemer)

 

>> Pressemitteilung

 

Für Patienten

 

Infos zu Erkrankungen

Für Ärzte

Kooperationen

Beruf & Karriere